Männer als Opfer häuslicher Gewalt

Männer als Opfer häuslicher Gewalt – Eine oft übersehene Wahrheit

Häusliche Gewalt wird in unserer Gesellschaft oft mit weiblichen Opfern assoziiert – ein Bild, das in den Medien und im kollektiven Bewusstsein tief verankert ist.

Doch was ist mit den Männern? Auch sie können Opfer von emotionalem, psychischem und physischem Missbrauch sein – und oft sind sie es. Doch ihr Leid bleibt viel zu häufig unsichtbar.

Als Heilpraktikerin für Psychotherapie und Coach für Opfer von Narzissten begegne ich immer wieder Männern, die sich in toxischen Beziehungen verloren fühlen. Männer, die das Gefühl haben, nicht gehört, nicht gesehen und vor allem nicht ernst genommen zu werden. Sie kämpfen oft im Stillen, weil die gesellschaftlichen Erwartungen an sie als "starke Beschützer" ein unfassbares Schweigen auferlegen.

Es kostet unendlich viel Mut, als Mann zuzugeben, dass man leidet. Die Angst, Schwäche zu zeigen, verurteilt zu werden oder nicht als "männlich" zu gelten, lässt viele Opfer in einem Kreislauf aus Scham und Isolation gefangen bleiben. Häufig sind es narzisstische Partnerinnen, die subtil manipulieren, kontrollieren und emotionalen Druck ausüben – und das oft so geschickt, dass es für Außenstehende kaum sichtbar ist. Aber auch physische Gewalt kommt vor, und die Dunkelziffer ist erschreckend hoch.

Die Folgen für die Betroffenen sind gravierend: Selbstzweifel, Depressionen, Burnout und in manchen Fällen sogar Suizidgedanken. Männer leiden ebenso tief und schmerzhaft wie Frauen – und doch wird ihnen häufig weniger Mitgefühl entgegengebracht. Das muss sich ändern.

An alle Männer, die das lesen: Es ist keine Schande, Opfer von Gewalt zu sein. Es ist keine Schwäche, um Hilfe zu bitten. Im Gegenteil – der Schritt, sich Unterstützung zu holen, ist ein Akt größter Stärke und Selbstfürsorge.

Und an alle, die einen betroffenen Mann in ihrem Umfeld haben: Hören Sie zu, ohne zu urteilen. Glauben Sie ihm. Ermutigen Sie ihn, sich Hilfe zu suchen. Jede Stimme zählt, um das Schweigen zu brechen und die Tabus rund um dieses Thema endlich zu überwinden.

Mein Anliegen als Therapeutin und Coach ist es, diesen Männern einen sicheren Raum zu bieten, in dem sie ihre Geschichten erzählen können – frei von Scham und voller Mitgefühl. Gemeinsam können wir daran arbeiten, das Vertrauen in sich selbst und in das Leben zurückzugewinnen.

Denn niemand, ganz gleich welches Geschlecht, sollte mit dem Gefühl leben müssen, alleine gegen den Schmerz zu kämpfen.

Lasst uns das Schweigen brechen – für mehr Mitgefühl, Verständnis und eine Gesellschaft, in der jedes Opfer die Unterstützung bekommt, die es verdient.

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